Steckbrief der Gemeinde

Zahlen und Fakten
Steckbrief der Gemeinde Puchenau

Puchenau_WappenPuchenauer Gemeindewappen:
Die Anordnung der Buchen im Wappen symbolisiert die etwa dreieckige Gestalt des Gemeindegebietes. Die untere Baumreihe und die stilisierte Flusslinie verdeutlichen die südliche Begrenzung der Gemeinde durch die Donau und den ortsnamengebenden mit Buchen bewachsenen Augürtel entlang des Flusses.


Fläche: 8,2 km²
Seehöhe: 262 m über Adria (Gemeindeamt) - 685 m über Adria (Koglerauer Spitz)

Ortschaften: Puchenau, Unterpuchenau, Oberpuchenau, Großamberg, Pöstlingberg

Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 807/808

  •  Seit 1893 selbstständige Gemeinde
  •  Seit 1987 Europagemeinde (Partnerschaft mit Lindberg im bayerischen Wald, Ortschaft Buchenau)
  •  Seit 1996 Klimabündnisgemeinde
  •  Seit 2002 Gesunde Gemeinde
  •  Seit 2017 Fairtrade Gemeinde

Bevölkerungsentwicklung:
1869:      434 Einwohner (1. Zählung)
1951:      834 Einwohner
1991:   4.718 Einwohner
2009:   5.003 Einwohner (Haupt- und Nebenwohnsitz)
2017:   5.088 Einwohner (Haupt- und Nebenwohnsitz)

Bürgermeister seit 1945:
1945-1946:   Johann Pointner (SPÖ)
1946-1967:   August Derndorfer (ÖVP)
1967-1979:   LAbg. Markus Mißbichler (SPÖ)
1979-1990:   Dipl.-Ing. Friedrich Gabriel (ÖVP)
1990-2000:   Mag. Josef Almesberger (ÖVP)
2000-2014:   Wolfgang Haderer (ÖVP)
2014-2021:   Gerald Schimböck MAS (ÖVP)
seit 2021:      Friedrich Geyrhofer MBA (ÖVP)

Puchenau, ein Lebensraum zum Heimkommen, Wohlfühlen...

Puchenau ist nicht nur Staugemeinde, wie man durch die häufigen Radiomeldungen meinen könnte. Puchenau ist infrastrukturell ideal aufgeschlossener Lebensraum in unmittelbarer Nähe zur OÖ Landeshauptstadt Linz. Nur vier Kilometer außerhalb des Zentrums bietet Puchenau höchste Lebensqualität und ist deshalb ideal zum Heimkommen, Wohlfühlen, Natur genießen...!

Die Freizeit lässt sich unglaublich vielfältig gestalten. Über 70 Vereine bilden das Herz des öffentlichen Lebens und bieten neben zahlreichen Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten (ASKÖ Puchenau, Sportunion Puchenau, Ruderverein Wiking, Tennisclubs ...) mit ihren Veranstaltungen ein umfangreiches Kultur- und Unterhaltungsprogramm.

Unser Gemeindegebiet verfügt zudem über eine bunte Vielzahl natürlicher Bewegungs- und Entspannungsräume: Treppelweg nach Linz und Ottensheim, Donaustrand, Aulandschaft, Kreuzweg zum Pöstlingberg, Koglerauer Spitz und Donaublick, Sagbachtal und das bunte Mosaik von Wiesen, Äckern und Wäldern laden zum Laufen, Walken, Wandern und Entdecken ein.

Puchenau - Lebensraum mit Zukunft

Puchenau - Lebensraum mit Zukunft

Betrachtet man die Entwicklung Puchenaus seit der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1200 Jahren, so war diese stets von der geografischen Lage geprägt. Lange Zeit stellten die Felsformationen der Urfahrwände ein fast unüberwindliches Hindernis dar. Die vorhandene Nischenlage prägt die wirtschaftliche Entwicklung des Lebensraumes maßgeblich. Heute ist es die Stadtrandlage in weitgehend intaktem Grünraum, welche die einzigartige Wohnqualität Puchenaus ausmacht, aber auch Herausforderungen in sich bringt.

Für die Kommunalpolitik ergibt sich aus der topografischen Lage ein breites Betätigungsfeld für kreative Lösungen. Dabei gilt es die ausgezeichnete Wohnqualität zu erhalten,  für passende Unternehmen als Standort gefragt zu sein und die umfassende Nahversorgung nachhaltig zu verbessern. Eine besondere Aufgabe stellt auch die aktive Mitgestaltung unserer Region UWE (Regionentwicklung Urfahr West) dar. Hier mitzudenken und mitzuarbeiten sind alle herzlich eingeladen.

Puchenau geografisch betrachtet...

Topografisch situiert am Rande der Oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz gehört unsere Gemeinde Puchenau dem Bezirk Urfahr-Umgebung an. Dieser Bezirk hat Anteile am Mühlviertel, welches durch den Haselgraben in das Obere und Untere Mühlviertel geteilt wird. Somit liegt Puchenau mit einer Gemeindefläche von 8, 18 km² zur Gänze im Oberen Mühlviertel. Die Höhenlage erstreckt sich von 256 m, am östlichen Punkt im Bereich der Anschlussmauer an der Donau bis zu dem 685 m hohen Koglerauer Spitz.

Die Gemeinde besteht aus fünf Ortsteilen: Großamberg, Oberpuchenau, Pöstlingberg, Puchenau und Unterpuchenau. Die B127 Rohrbacher Bundesstraße teilt die Gemeinde in einen nördlichen und einen südlichen Bereich. Die beiden Teile sind flächenmäßig völlig unterschiedlich, weisen jedoch eine annähernd gleich große Bevölkerungsanzahl auf. Die Nord - Süd Ausdehnung beträgt 4,1 km, die West - Ost Ausdehnung 4,2 km.

Physiogeographie

Die Gemeinde Puchenau hat Anteil an der Böhmischen Masse und am Donauschwemmland. Das Böhmische Massiv (auch Granit- und Gneisplateau genannt) ist die geologisch älteste Landschaft in Oberösterreich. Sie erstreckt sich vorwiegend nördlich der Donau und ist Teil des variszischen Faltensystems. Vor mehr als 250 Millionen Jahren kam es zu ausgedehnten Hebungsvorgängen in der Erdkruste. So finden wir heute in der Gemeinde Puchenau verschiedene Gneis- und Granitgesteine, die magmatischen Ursprunges und reich an Mineralen sind. Nur an wenigen Stellen reichen diese kristallinen Gesteine nach Süden über die Donau. Derartige Beispiele sind der Sauwald oder auch der Kürnberger Wald südlich von Puchenau. 

Flusstäler zerteilen das nördlich der Donau gelegene Massiv. Dabei handelt es sich in der Hochebene um ruhige, mäandrierende Bäche. Diese schneiden sich in Richtung Süden klammartig in das harte Gestein ein und überwinden auf kurzer Strecke einen großen Höhenunterschied. Dadurch ist auch eine hohe Fließgeschwindigkeit gegeben, die wiederrum die Tiefenerosion beschleunigt. Derartige Bäche finden wir auch in Puchenau. Im Westen beginnend ist dies der Sagbach, der gleichzeitig in einem weiten Verlauf die Gemeindegrenze zu Ottensheim darstellt. Weiter östlich finden wir das Wiesingerbachl, das von den Höhen des Großamberges herunterströmt. Wesentlich kleiner sind das Klingberg- und das Puchenauerbachl, die durch das Zentrum von Puchenau fließen und in ihren Unterläufen streckenweise unterirdisch in Rohrsystemen geführt werden. Aus der Gemeinde Gramastetten kommt der Hammerbach und bildet in seinem Mittellauf gleichzeitig die Grenze zwischen den Gemeinden Puchenau und Gramastetten. Diese Bäche sind wesentlich kleiner als die größeren Flüsse des Mühlviertels, weisen jedoch auch eine enorme erodierende Kraft auf. Besonders augenfällig wird diese anlässlich von Hochwassersituationen. In den 90er Jahren führten heftige Unwetter zu Überflutungen und Murenabgängen. Durch Starkregen schwellen diese Bäche zu reißenden Fluten an und beginnen auch eine vermehrte seitliche Erosionstätigkeit. Das Bodenmaterial wird aus den Steilhängen in den Mittelläufen ausgeschwemmt, mittransportiert und im Unterlauf in den Schwemmebenen vor der Mündung in die Donau wieder abgelagert. Vermurungen im Bereich der B127 sowie in den Kellern und Tiefgaragen der Gartenstädte I und II waren ebenfalls Folge dieser Regengüsse.

Die Donau durchfließt bei Puchenau ein Engtal, das als Linzer Pforte bezeichnet wird. Gebildet wird es durch den im Süden situierten Kürnberg sowie durch die Granithügel im Norden der Donau. Diese Hügellandschaft im Norden ist in der Gemeinde Puchenau in eine schmale, maximal 300 m breite Talaue (Bezeichnung für die niedrigste Höhenstufe) in einer Höhe von etwa 250 – 260 m, in eine Terrassenstufe bis in eine Höhe von ca. 320 m und nördlich anschließend in eine steile Hügellandschaft ansteigend bis zur höchsten Erhebung (685 m Koglerauer Spitz) gegliedert. Die vorhandene Talaue, ein Schwemmkegel, dessen Entstehung auf zwei wesentliche Faktoren zurückzuführen ist, tritt im Bereich der Gartenstädte am breitesten auf. Im Westen und im Osten ist diese Talaue lediglich als eine ganz schmale, einige Meter breite Uferzone erkennbar.

Die Schotterfläche im Puchenauer Zentrum, vor 1965 als Golfplatz genutzt, bildet die idealsten Voraussetzungen für den Bau von Wohnanlagen: eine annähernd durchgehend ebene, durch eine etwa 5 – 8 m hohe Uferterrasse vor Donauhochwässern geschützte Fläche. Die Entstehung dieser Schotterterrasse ergibt sich zum einen aus dem Wasserlauf der Donau. Diese bildet im Bereich von Puchenau einen Gleithang aus, weist dadurch eine geringere Strömungsgeschwindigkeit auf und das mitgeführte Schwebmaterial wird an dieser Stelle abgelagert. Zum anderen wird, wie bereits oben beschrieben, eine große Menge an Bodenmaterial durch die Flüsse Sagbach, Wiesingerbachl und Puchenauerbachl vom Norden heruntertransportiert. Bedingt durch die Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit in der Ebene kam es in früheren Jahren, als die Bäche noch nicht reguliert waren, zu einer Akkumulation im Mündungsbereich.

Bei den Mündungen von Sagbach und Wiesingerbachl ist die Erosionskraft der Donau noch sehr hoch, da dort der Übergang von einem Prallhang zu einem Gleithang gegeben ist. Erst ab dem Klingberg wirkt sich die Gleithangsituation und die somit auftretende Leelage aus. Das von den Flüssen und Bächen zugelieferte Material wird in diesem Bereich abgelagert. Die Aubäume auf diesen Ablagerungen verfestigen das Material und schützen auch bei Hochwassersituation der Donau vor zu großer Erosion und bewirken eine vermehrte Ablagerung nach dem Zurückgehen der Überschwemmung.

Klima

Ähnlich wie in ganz Oberösterreich dominieren in Puchenau Westwinde. Diese bringen auch den entsprechenden Niederschlag von durchschnittlich 800 – 1000 mm/Jahr. Die Julimittelwerte der Temperatur liegen bei ca. 18° C und das Jännermittel sinkt nicht unter – 3° C. Der Zentralbereich von Puchenau ist daher eindeutig dem Buchenklima zuzuordnen.

In den Winter- und Frühjahrsmonaten kann eine Temperaturinversion zu einer Begünstigung der höhergelegenen Gebiete der Gemeinde führen. Während in der Talregion bei Hochdruckwetterlagen eine hartnäckige Nebelschicht vorliegt, kann oberhalb einer Sperrschicht Sonnenschein zu überdurchschnittlich hohen Temperaturen führen. Die Höhenlage der Inversionssperrschicht verändert sich mit Fortdauer dieser Inversionswetterlage und steigt stetig in die Höhe. Es kann sogar vorkommen, dass auch der Koglerauer Spitz im Nebelmeer verschwindet. Erst das Eintreffen eines Tiefdrucksystemes verbunden mit Regen oder Schneefall beendet eine derartige Wetterlage.

Große Unterschiede innerhalb der Gemeinde gibt es bei der Anzahl der Schneedeckentage. Dabei sind sowohl die Höhenlage wie auch die jeweilige Exposition ausschlaggebend. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass mit der Höhenzunahme die Anzahl der Schneedeckentage steigt.

Bevölkerung

Seit dem Mai 1893 (Abtrennung von Ottensheim und Neukonstituierung) ist Puchenau eine eigenständige Gemeinde und hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Damals zählte man etwa 600 Personen, die vorwiegend in der Landwirtschaft beschäftigt waren.

Im Jahre 1955 setzte nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages eine rege Bau- und Investitionstätigkeit ein. Äußerst begünstigend wirkte sich zudem die Nähe der Landeshauptstadt Linz aus. Zahlreiche Bedienstete aus der Industriestadt bauten ihr Eigenheim in Puchenau. Dadurch veränderte sich auch die Struktur der Wohnbevölkerung. Puchenau wandelte sich von einem ländlich orientierten Agrarweiler zu einer urban orientierten Stadtrandgemeinde. Die Zahlen sprechen für sich: 1934 lebten 44% der ansässigen Bevölkerung direkt von der Landwirtschaft, 1981 waren es jedoch nur noch 2,2%. In den nächsten 10 Jahren sank dieser Wert bis 1991 sogar auf nur noch 1,1% ab.

Der Bau der Gartenstadt am Ende der 60er Jahre trug ebenfalls wesentlich zur Strukturveränderung bei. Die Zuzugsraten in der Gemeinde waren spektakulär: 150% Bevölkerungszunahme gegenüber dem jeweiligen Vorjahr waren keine Seltenheit.

Gegenwärtig ist die Verbauung des Donautales mit der Gartenstadt I und der Gartenstadt II abgeschlossen – es stehen im unmittelbaren Talauenbereich keine verbaubaren Flächen zur Verfügung. Dadurch hat sich auch die Bevölkerungszahl nach Erreichen der 5000er Grenze Ende der 90er Jahre bei heute (8.11.2018) 5.055 Einwohnern (Haupt- und Nebenwohnsitzen) eingependelt. 

Wirtschaft

Wie in ganz Österreich hat auch in Puchenau die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe abgenommen. 1999 gab es in der Gemeinde nur noch 38 landwirtschaftliche Betriebe. 1995 waren es immerhin noch 49. Insgesamt betreuen die Landwirte 760 ha an genutzter Fläche. 236 ha davon werden im Haupterwerb und 524 ha im Nebenerwerb bewirtschaftet. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt im Haupterwerb bei 26,2 ha (9 Betriebe) und im Nebenerwerb bei 18,1 ha (29 Landwirtschaften).

Neben der Produktion von landwirtschaftlichen Gütern leisten die Agrarbetriebe gerade heute unschätzbare Dienste für die Landschaftserhaltung und sind daher für die Gemeinde von großer Bedeutung. Bedingt durch die physiogeographische Situation gibt es in Puchenau kaum Flächen, die als Standort für einen größeren Betrieb geeignet sind. Daher finden wir in der Gemeinde lediglich einige wenige Betriebe im 2. Wirtschaftssektor (produzierender Bereich, Gewerbe und Industrie). Diese wiederum sind aufgrund der Verkehrssituation entlang der B127 anzutreffen. Eine wesentlich größere Anzahl von Betrieben finden wir im Handel oder Dienstleistungsbereich. Diese wiederum werden als Einzel- oder Kleinunternehmen betrieben. Die Gemeinde Puchenau kann daher nur für einen geringen Teil der Bevölkerung Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Ein Großteil der Einwohner muss auspendeln.

Infrastruktur

Die Gemeinde Puchenau ist infrastrukturell sehr gut an die Landeshauptstadt Linz angebunden. Sowohl eine Schienen- wie auch eine Busanbindung ist gegeben. Die Gemeindevertretung ist bemüht, laufend Verbesserungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs zu erwirken. Es ist ein ständiges Bestreben, die Linzer Kernzone auf die 4 km entfernte Gemeinde Puchenau auszudehnen.

In den Jahren 1976 bis 1980 wurde die Rohrbacher Bundesstraße ausgebaut. Dadurch hat Puchenau einen nahezu irreparablen Eingriff in das Ortsbild erhalten und wurde in eine nördliche und eine südliche Siedlung geteilt. Der zunehmende Individualverkehr, der zurückzuführen ist auf die rege Bautätigkeit im oberen Mühlviertel und auch der im Steigen begriffene Schwerverkehr belasten die Gemeinde Puchenau enorm. Die von der Gemeindevertretung seit vielen Jahren angestrebten Einhausungs- oder Unterflurlegungspläne der B127 erscheinen auch im Zusammenhang mit der Errichtung einer vierten Donaubrücke als für eine zukünftige Entwicklung dringend notwendige Maßnahme. Leider handelt es sich dabei um einen sehr kostenintensiven Wunsch.